Präsentationen halten

Vorträge und Präsentationen gehören in Sachen Methodentraining heute zum A und O in der Schule. Bereits in der Grundschule trainieren Mädchen und Jungen, wie sie am besten ein Thema als Präsentation aufbereiten. Mit gutem Grund – das freie Reden vor Publikum, die Fähigkeit ein Thema zu strukturieren und das Einhalten von Zeitvorgaben werden später vielfach benötigt. Da macht es Sinn, nach dem Motto „Früh übt sich“ schon rechtzeitig die besten Methoden zu erlernen.
Vor dem Einstieg ins eigentliche Thema sollten erst einmal die grundsätzlichen formalen Fragen geklärt sein:

  • Wie viel Zeit steht zur Verfügung?
  • Welche Hilfsmittel sollen/können benutzt werden (PowerPoint o.ä., Lernplakat, Anschauungsmaterial)?
  • Wird ein Handout erwartet? Oder ein Test für die übrigen Schüler?
  • Soll die Präsentation auch schriftlich vorliegen?

Recherchieren

Sind diese Vorgaben geklärt, kann die eigentliche Arbeit an der Präsentation beginnen. Am Anfang steht immer das Sammeln von Informationen zum gewählten Thema und das Strukturieren. So hilfreich das Internet ist, indem es eine Welt von Informationen direkt auf den heimischen Bildschirm holt, so schwierig kann sich der Umgang mit dieser Informationsflut auch gestalten. Bei der Vorbereitung heißt es daher auch: Weniger kann manchmal mehr sein. Also lieber einen kurzen Überblick gewinnen und dann eine inhaltliche Struktur anfertigen, als stundenlang im Netz surfen und sich zunehmend verzetteln.
Äußerst hilfreich beim In-Form-Bringen der Inhalte ist übrigens eine Mindmap – sie kann parallel zum Vorgang des Recherchierens wachsen und verschafft einen bildlichen Überblick über die verschiedenen Aspekte.

Thema strukturieren

Wer im Groben weiß, welche Aspekte zum Thema gehören, muss diese im nächsten Schritt gewichten und auswählen – mehr als drei bis fünf Hauptpunkte sollten es nach Möglichkeit nicht sein. Erstens reicht die Zeit kaum für mehr, zweitens überfordert alles andere die Aufnahmekapazitäten der Zuhörer. Diese zentralen Informationen auszuwählen, das kann schwer sein, gerade dann, wenn schon viel Wissen vorliegt oder wenn sich ein Thema als besonders umfangreich erweist. Wie man dabei am besten vorgeht, hängt natürlich immer von konkreten Inhalt und vom Fach ab. Bewährt haben sich jedoch diese Methoden:

  • Chronologische (zeitliche) Abfolge von Ereignissen darstellen
  • Vom Detail zum großen Ganzen (oder umgekehrt)
  • Vom Bekannten zum Neuen kommen

Eine weitere hilfreiche Methode, um ein Thema zu strukturieren stellt die „4 W-Methode“ dar. Die vier „W’s“ stehen für die Fragen „Warum?“, „Was?“, „Wie?“ und „Wozu?“. Sie bilden das Gerüst für den Vortrag und werden der Reihe nach abgearbeitet. Zum Beispiel indem diese Punkte angesprochen werden:
1. Warum: Was bedeutet das Thema für mich? Warum ist das Thema wichtig? Was ist der Hintergrund, den man kennen sollte?
2. Was: Was weiß ich konkretes über das Thema,? Welche Fakten, Daten, Zahlen, Bilder etc. kann ich anführen?
3. Wie: Wie funktioniert das genau? Wo findet etwas eine konkrete Anwendung? Welche Beispiele kann ich bringen? Wie geht es weiter?
4. Wozu: Was ist an dem Thema wichtig für die Zielgruppe? Warum beschäftigen wir uns damit? Welche Auswirkungen hat etwas?
Auch für die Zuhörer kann die grobe Struktur interessant sein – sie bietet sogar einen guten Einstieg in die Präsentation („Ich erzähle heute etwas über das Thema xyz und werde euch kurz darstellen, warum es so wichtig ist, welche Entwicklungen in den letzten Jahren geschehen sind und wie die Zukunft des Themas aussieht“).

Passende Bilder und Beispiele finden

„Um dich begreifbar zu machen, musst du zum Auge sprechen.“ (Johann Gottfried Herder)
Nicht nur die Wahl der passenden Informationen, auch ihre Präsentation ist wichtig! Je abwechslungsreicher und „greifbarer“ präsentiert wird, desto lebendiger ist der Vortrag. Konkret heißt das, passende Bilder, Gegenstände etc. auszuwählen, z.B. Fotos, Comics, (kurze) Filme, Landkarten, Anschauungsmaterial zum Anfassen. Ob diese Bilder dann als PowerPoint-Folie, Tafelbild oder Lernplakat präsentiert werden, ist zweitrangig. Wichtig ist lediglich, dass mit überraschenden, emotionalen Bildern Informationen viel nachhaltiger und schneller verankert werden, als mit Worten oder in Schriftform.

Üben, üben, üben

Selbstverständlich darf eines nicht fehlen: Das Üben des kompletten Vortrags mit Stoppen der Zeit. Mindestens einmal, besser öfter. Ob alleine vor dem Spiegel, oder mit den Eltern, Geschwistern und Haustieren als Publikum, ist zweitrangig. Das hilft, um sich sicher zu fühlen, kontrolliert, ob der vorgesehene Zeitrahmen sich einhalten lässt und gibt vor allem viel Routine.
Besonderes Augenmerk verdienen diese Punkte:

  • Frei sprechen statt ablesen (Karteikarten mit Stichworten vorbereiten!)
  • Blickkontakt halten – immer mal einzelne Zuhörer ansehen, aber nicht immer dieselben!
  • Laut und deutlich sprechen – lieber etwas langsamer, als man es eigentlich für gut hält
  • Ruhig mal eine Pause machen
  • Nachfragen ob alles verstanden wurde und ob noch Fragen offen sind.

Zuletzt: Nervosität und Lampenfieber sind normal. Die besten Mittel dagegen sind eine gute Vorbereitung und viel Übung!

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